Jul 01 2008

Photovoltaikanlage des WiLa in Betrieb genommen

Von um 18:04 in WiLaSol

PV Modul in WiLa Küche

Am 29.04.2008 war es soweit. Die seit langem geplante PV-Anlage des Wissenschaftsladen Dortmund hat die Stromproduktion aufgenommen! Somit konnte das seit 2007 geplante Projekt WiLaSol endlich umgesetzt werden.

Nachdem die Finanzierung stand konnten wir uns um die technische Planung kümmern und fanden dabei Unsterstützung durch die Dortmunder Solarfachfirma Solarplus, deren Angebot zur Lieferung und Montage einer 1,56 kWp PV-Anlage wir annahmen. Gleichzeitig versuchten wir den Errichtungspreis unserer Installation durch einen Eigenanteil an Vorarbeiten herunterzudrücken. Eines war uns klar – bei unserer relativ kleinen Anlagengröße von rund 1,6 kW konnten wir nicht mit einer schnellen Amortisation rechnen, trotz EEG Förderung und dem durch unseren Ökostrom-Lieferanten EWS gezahlten Sonnencent. Das Maß der Dinge bei den Kosten einer Photovoltaikanlage ist das Verhältnis von € / kWh – je kleiner dieser Wert desto besser. In der Praxis gilt: Je größer die Leistung einer PV-Installation in kW , desto günstiger die Kosten pro Kilowatt.

als Installationsort hatten wir schon recht früh ein über einem unserer Räume gelegendes Dach mit Südausrichtung avisiert, daß leider durch seine ungleichmässige Grundfläche (angeschrägte Ecke) eine hunderprozentige Überdeckung durch passende Solarmodule unmöglich machte.

PV-Module

Unsere Wahl fiel bei den Solarmodulen auf den Hersteller Evergreen, dessen Modultyp ES-190RL „Spruce Line“ unseren Vorstellungen entsprach.

  • hohe spezfische Leistung
  • im Vergleich zu Fremdherstellern weniger umweltschädliches Herstellungsverfahren
  • kurze energetische Amortisationszeit
  • Fertigung des Herstellers in maximaler Nähe zum Installationsort, kurze Transportwege
  • 5 Jahre Garantie auf Verarbeitung, 25 Jahre Garantie auf Einhaltung der Leistungsparameter des Moduls

Evergreen betreibt innerhalb Deutschland eine eigene Modulfabrik und fertigt dort alle Modultypen „-RL“, also auch die von uns gewälten Module – prima! Es wurden uns auch billige Module aus China angeboten, die wir aber wegen der langen Transportwege und wegen des chinesischen Sozialdumpings abgelehnt hatten. „Geiz ist geil“ fanden wir hier ungeil. Auch hatten wir nicht den Eindruck, dass die uns angebotenen China-Module unseren Qualitätsansprüchen gerecht würden.

Wechselrichter

Auch bei der Wahl des Wechselrichters hatten wir genaue Vorstellungen:

  • Hoher bis sehr hoher Wirkungsgrad
  • Hohe thermische Belastbarkeit (dem Einbauort direkt unter dem Moduldach angemessen)
  • Fertigung des Herstellers in maximaler Nähe zum Installationsort, kurze Transportwege
  • Möglichkeit aktuelle Daten der Stromerzeugung per Internet auslesen zu können.
  • Leistungsreserven, falls wir mal unsere Installation vergrößern wollen und noch ein paar PV-Module dranhängen wollen.

Hier fiel unsere Wahl auf den Hersteller SMA und dessen Solarwechselrichter SunnyBoy 4200 TL HC Multi-String. Dieses Gerät wird in Kassel gebaut, also keine 200 km von Dortmund entfernt. Es bietet die Möglichkeit über den genormten, seriellen Bus RS-485 aktuelle Daten des Wechselrichters auszulesen. Unsere Wunsch war, die Daten direkt nach dem auslesen für die Betrachtung per Internet aufzubereiten. Was unsere Solaranlage so treibt, wollten wir für die interessierte Öffentlichkeit (und auch für uns) zugänglich machen. Der SunnyBoy 4200TL HC ist für eine maximale Leistung von 4200 Watt ausgelegt – und bietet Multistringfähigkeit. Das bedeutet, dass wir bei einer zukünftigen Erweiterung unserer PV-Installation zusätzlich zu unserem am String 1 angeschlossenen Modulfeld in Südausrichtung, noch ein zweites Feld aus Solarmodulen (am String 2) in Westausrichtung anschliessen könnten. Somit müssten wir bei einer Erweiterung unserer Anlage nicht einen zweiten Wechselrichter kaufen!

Solarlog

Als Internetprovider möchte der Wissenschaftsladen Dortmund Nutzern und der Öffentlichkeit die Daten seiner aktuellen Solarstromerzeugung zugänglich machen. Hierdurch soll das Solarprojekt WiLaSol spielerisch erfahrbar und „anfassbar“ werden. Allen Nutzern unserer Server und Internetdienste wollten wir transparent dokumentieren, dass wir uns Mühe geben die klima- und umweltschädlichen Auswirkungen des Internetbetriebs im WiLa zu minimieren.

Dies ist uns durch den Einsatz eines Solarloggers vom Typ SolarLog100e des Herstellers Solare-Datensysteme gelungen. Das Gerät liest selbständig regelmässig die aktuellen Daten des SMA Wechselrichters aus, speichert sie und erzeugt für uns minutenaktuelle Statistiken.

Vorarbeiten

Wie schon weiter oben angesprochen, konnten wir durch Eigenleistungen den Gesamtpreis der PV-Installation pro kWhp reduzieren. Hierzu zählten:

  • Beschaffung des Solarwechselrichters in Eigenregie und Wandmontage am Aufstellort
  • Beschaffung des Solarloggers und Anschluss an Wechselrichter
  • Ersatz unseres bisherigen Sicherungskastens durch einen Ein-Familien-Haus-Zählerschrank mit einem Zählerfeld (Hager)
  • Beschaffung und Verlegung des Einspeisekabels zwischen Zählerschrank und Wechselrichters (17m 4x6mm2)
  • Mithilfe bei der Montage der PV-Module und Modulbefestigungen

Das besondere an unserer Installation ist die bilanzielle Einspeisung. Wir speisen EEG konform direkt in unserer Etage in den Sicherungskasten ein (in dem sich auch der geeichte Solarzähler befindet) – also auf unserer Seite des Netzes. Die bilanzielle Einspeisung spart uns unnötig hohe Kosten für ein ansonsten benötigtes dickes Kupferkabel in Richtung Keller (mind. 35m 5×16 mm2) und der Beschaffung eines weiteren Zähleschranks im Keller.

Installation

Die eigentliche Installation verlief durch gute Vorplanung problemlos. Da an einem gesonderten Termin die Dachhaken für die PV-Module bereits gesetzt wurden, konnte am Montagetermin direkt mit dem Einbau der Module begonnen werden.

Hier eine kleine Fotostrecke..

Fazit

Nach ca. einem Monat Betrieb stellen wir fest: Unsere Photovoltaik-Installation funktioniert völlig problemlos. Allen Beteiligten hat das WiLaSol Projekt viel Spaß bereitet und wir möchten am liebsten gleich morgen noch einen Haufen weitere Solarmodule hinzubauen – was derzeit aus Geldmangel leider nicht drin zu sein scheint. Schauen wir mal..

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Ein Kommentar

Ein Kommentar zu “Photovoltaikanlage des WiLa in Betrieb genommen”

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