Wissenschaftsladen Dortmund

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Im Original von akuehl [AT] free.de am 05.11.1996

Wer fliegt denn da?

Bereits im Februar, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Erde wärmen, bis zu den frühen Frösten im Herbst sind die in Deutschland heimischen Hummeln auf Nahrungssuche und befruchten Nutzpflanzen im Garten. Hier sind die Tiere unseren Bienen weit überlegen, die nur bei freundlichem Wetter und warmen Temperaturen aus ihrem Bau kommen.

Von den weltweit etwa 400 Hummelrassen sind in Mitteleuropa etwa 30 beheimatet.

Dazu gehören:

Die Erdhummel

Sie ist 21 mm groß, schwarz gefärbt, an der Brust und am zweiten Ring des Hinterleibes mit gelber Binde und weißbehaarter Spitze des Hinterkörpers. Ihre Nester legt sie bevorzugt in verlassenen Mäuse- und Maulwurfsgängen an.

Die Steinhummel

ist bis auf das karminrote Hinterende völlig schwarz gefärbt. Die Nester werden unter Steinhaufen, in Mauerspalten und seltener im Erdreich gebaut.

Die Ackerhummel

ist kleiner, mit gelblich-braunem Haarkleid, sehr anpassungsfähig, baut ihre Brutstellen oberirdisch in Vogelnestern oder auf Dachböden.

Lebensraum und Nahrung

Mit etwas Hilfestellung können wir den Hummeln wieder einen Lebensraum in unseren Gärten bieten. Dazu gehört eine Nistgelegenheit aus einem Blumentopf, der verkehrt herum im Boden eingegraben, mit etwas Holzwolle gefüllt und als Schutz vor Regen mit einem großen flachen Stein abgedeckt wird. Das Abzugsloch muß meist etwas erweitert werden, damit die Hummel auch hindurchpaßt, und der Abdeckstein sollte mit einem anderen Stein aufgebockt werden.

Neben sogenannten Wildkräutern wie Löwenzahn und Taubnesseln sind das Lungenkraut, die ab April blühende Zier-Johannisbeere sowie ein Kräutergarten mit vielen Lippenblütlern ein reich gedeckter Tisch für die „großen Bienen“.

Künstliche Haltung einens Hummelvolkes mag sich erstmal komisch anhören, ist aber als Ergebnis langjähriger Beobachtungen und Erfahrungen mitlerweile möglich. Nur die Honigernte, wie man sie bei Honigbienen erwartet, findet natürlich nicht statt.